Forsbach hofft auf neues Gesetz
Kölner Stadt-Anzeiger vom 02.02.06

Rösrath-Forsbach - Das von der Bundesregierung beschlossene Fluglärmgesetz lässt die Mitglieder des „Bürgervereins Fluglärmschutz Forsbach“ aufhorchen. „Wenn das wirklich durchkommt, ist das für Rösrath profitabel“, sagte Vereinsvorsitzender Joe Buchholz auf Anfrage. Es bestehe die Chance, dass doppelt verglaste Fenster künftig vom Flughafen Köln bezahlt werden müssten.

Das Gesetz sieht vor, die nächtlichen Lärmgrenzwerte in Wohngebieten nahe Flughäfen deutlich herabzusetzen. Danach wäre es den Bewohnern nicht mehr zumutbar, wenn der Fluglärm regelmäßig mindestens sechs Mal pro Nacht den Wert von 57 Dezibel überschreitet. Diese Werte gelten für Schlafräume bei gekipptem Fenster. „Im Moment erfüllen wir die Kriterien nicht“, sagt Buchholz, der den Forsbacher Fluglärm mit einem Präzisionsmessgerät dokumentiert: „Aber die neuen Grenzwerte würden wir mit links erreichen.“ Doppelt verglaste Fenster würde den vom Fluglärm besonders geplagten Rösrathern eine große Erleichterung sein, fügt der emeritierte Professor für technische Akustik hinzu: „Es gibt Fenster, die verringern den Lärm um 43 Dezibel.“ Allerdings seien die Kosten beträchtlich. Weil Doppelglas-Fenster schwer sind, müssen nicht selten auch die Rahmen ausgetauscht werden.

Sollte das Gesetz vom Bundestag verabschiedet werden, „müsste die Kostenerstattung einklagbar sein“, sagt Buchholz. Das gelte aber voraussichtlich nicht für Dachisolierungen. Das Gesetz findet er aber nur zum Teil gelungen. „Es handelt sich nur um passive Lärmminderungen“, sagt Buchholz. Am Flugaufkommen ändere sich nichts. (CHT)