Als der Strom nach Hoffnungsthal kam

Kölner Stadt-Anzeiger, 12.07.06, 17:32h

Rösrath - Auf Fotos und Text will der Geschichtsverein bei einem neuen Buchprojekt gleichermaßen Wert legen. „Hoffnungsthal - ein geschichtliches Bilderbuch“ heißt der Band, der im Herbst erscheinen soll. Auf rund 200 Seiten sind 300 Fotos vorgesehen. Wer historisches Bildmaterial beitragen kann, ist aufgerufen, sich zu melden. Mit dem geplanten Buch wird der Geschichtsverein seinen dritten Ortsteil-Band herausgeben - „Rösrath“ und „Forsbach“ liegen bereits vor. Bei Hoffnungsthal sollen Karten und Abbildungen aber noch mehr Gewicht bekommen.


Die Männer sehen ein bisschen aus wie Goldgräber im Wilden Westen, sie arbeiten aber an der Getreidemühle unter der Volberger Sülzbrücke.

Eine Turbine, die dort eingebaut wurde, lieferte den ersten Strom für Hoffnungsthal

Jedes Kapitel soll mit einem Foto aus der Gegenwart beginnen - so dient ein Bild des neuen Aldi-Markts als Aufhänger für die Geschichte des Reusch-Geländes. Ein Foto der Kindertagesstätte „Purzelbaum“ an der Rotdornallee soll zum Eisenbahn-Kapitel hinführen, denn am Standort der Kita war einst der Hoffnungsthaler Bahnhof zu finden - die Architektur des Gebäudes erinnert darin, sie ähnelt einer Lokomotive.

„Wir wandern durch Hoffnungsthal und schauen ein bisschen hinter die Kulissen“, erklärt Robert Wagner vom Geschichtsverein sein Konzept. Er will damit ein relativ breites Publikum ansprechen. Wissenswertes aus der Entwicklung des Ortsteils gibt es zur Genüge, neben Industrie und Eisenbahn ist auch die Elektrifizierung ein Thema: Eine Getreidemühle unter der Volberger Sülzbrücke, in die eine Turbine eingebaut wurde, lieferte den ersten Strom für Hoffnungsthal - für Straßenbeleuchtung, Schaufenster und zunehmend auch Privathaushalte. Schule und Sport, Natur und Verkehr, Gaststätten und Geschäfte gehören zu dem breiten Themenspektrum des Bandes. Die Hoffnungsthaler Ortsteil-Geschichte hat besonders viel zu bieten, sie reicht bis ins Jahr 893 zurück. Damals wurde die Volberger Kirche erstmals erwähnt, Hoffnungsthal ist damit der älteste Ortsteil der Stadt Rösrath. Nicht weniger interessant ist, dass Hoffnungsthal durch die Industrialisierung besonders früh entwickelt war.

Der Geschichtsverein ist unter 0 22 05 / 84 636 zu erreichen.

www.gv-roesrath.de

(KStA)